Informationen über Jane Austen (Alias: by a lady):

Reaktionen

Jane Austen (Alias: by a lady)

Ihre Werke, besonders Emma, werden oft als formal perfekt gelobt, während die moderne Rezeption immer neue Sichtweisen auf Jane Austens scharfe Kommentierung der Lage junger lediger Frauen der „Gentry“ (der höheren bürgerlichen Schicht) im England des frühen 19. Jahrhunderts zu Tage fördert. Die Rezeption ihrer Werke war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung recht gut. Schon zu ihren Lebzeiten erschienen deutsche und französische Übersetzungen einiger ihrer Werke. Seitdem hat die Anerkennung, die man ihrer Arbeit zollt, nur zugenommen; heute gilt sie als eine der größten englischsprachigen Autorinnen.

Der erste, der Austens Werk öffentlich und umfangreich würdigte, war Walter Scott, der anlässlich der Veröffentlichung von Emma 1816 ein vierseitiges Essay für eine Literaturzeitschrift verfasste – in der damaligen Zeit eine außerordentliche Anerkennung, zumal das Genre des Romans lange als minderwertig, belanglos oder gar „sittenwidrig“ galt und literarisch ambitionierte Frauen sich in einer gesellschaftlichen Grauzone bewegten. Er hob besonders die Genauigkeit der Beobachtung, die sprachliche Eleganz und die vollkommene Beherrschung der Mittel in ihren Werken hervor. Auch andere Literaten lobten Austens Werk (z. B. Robert Louis Stevenson und Rudyard Kipling, der sogar eine Kurzgeschichte mit dem Titel „The Janeites“ schrieb). Negative Kritik äußerten beispielsweise Charlotte Brontë und Mark Twain. Brontë waren die realistischen Romane Austens zu alltäglich und zu kühl beobachtend, sie bemängelte das Fehlen der Leidenschaftlichkeit, die ihre eigenen Werke auszeichnete. Twain kritisierte die gesellschaftliche Wohlanständigkeit, die ihm zu christlich-moralisch erschien. Er meinte, eine Bibliothek, in der ihre Romane fehlten, mache eine gute Bibliothek aus einer, die gar keine Bücher enthalte.

Mit dem Beginn des Viktorianischen Zeitalters gerieten Jane Austens Romane aus der Mode. 1879 veröffentlichte ihr Neffe James-Edward Austen-Leigh die erste Biographie – “A Memoir of Jane Austen”, die aus Familienerinnerungen und einigen Briefzitaten bestand. Er bemühte sich, ihr Bild dem konservativeren Zeitgeschmack anzupassen, was sicherlich ein Grund für die bis heute äußerst unterschiedlichen Ansichten und Ansätze der Biographen zu ihrer Person ist. Die Veröffentlichung der Biographie löste eine neue Welle des Interesses für die Romane Jane Austens aus, kurz darauf erschien auch eine Sammlung ihrer erhaltenen Briefe, die ebenfalls auf großes Interesse stieß. Jane Austens Schwester Cassandra vernichtete vor ihrem Tod den Großteil der ihr hinterlassenen Briefe, so dass die Sammlung nur einen äußerst eingeschränkten Blick auf Jane Austens Persönlichkeit ermöglicht. Insgesamt ist die Quellenlage sehr schlecht, da von schätzungsweise 3000 Briefen nur rund 160 erhalten sind.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Austens Werk u. a. durch Virginia Woolfs literarische Essays wieder populärer, es gab erste Verfilmungen der Romane.

Seit den 1990er Jahren erlebte die Popularität von Jane Austens Werk erneut einen Höhepunkt, nicht zuletzt durch die in England und darüber hinaus sehr beliebten Fernsehadaptionen ihrer Romane und einige aufwändige Kinoproduktionen.

Es entstehen bis heute zahlreiche von Jane Austens Romanen inspirierte Werke (z. B. schrieb Joan Aiken mehrere Romane nach Austens Vorlagen). Helen Fielding übernimmt in Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück Motive aus Pride and Prejudice. P. D. James veröffentlichte 2011 mit Death Comes to Pemberley einen auf Janes Austens Figuren basierenden Kriminalroman, der sogleich zum Bestseller avancierte. Für die Verfilmung von Bridget Jones wurde Colin Firth als Mark Darcy besetzt, der schon in der BBC-Serie zu Pride and Prejudice Mr. Darcy gespielt hatte. Der Film Clueless – Was sonst! mit Alicia Silverstone überträgt die Handlung von Emma in das Beverly Hills der Gegenwart.

2007 erschien der Film Becoming Jane (Geliebte Jane), der ein imaginäres Porträt des Lebens von Jane Austen darstellt, diese wird hier verkörpert von Anne Hathaway.

Es gibt in Bath und in Louiville Jane Austen Festivals.

(Quelle: Wikipedia)